Wann

22. November 2024 - 23. November 2024    
0:00

Buchungen

Buchungen geschlossen

Wo

Hoffmanns Höfe
Heinrich-Hoffmann-Straße 3, Frankfurt, Hessen, 60528

Veranstaltungstyp

Hinter „herausforderndem Verhalten“ und „Verhaltensauffälligkeiten“ von Kindern verbergen sich komplexe familiäre und intrapsychische Dynamiken, die den Alltag der Kinder und damit auch der Fachkräfte prägen. Gesamtgesellschaftliche und individuelle Krisen verdichten und bilden sich in Familiensystemen, im Erleben und den Beziehungen der Kinder und damit auch der Arbeit mit Kindern ab. Fachkräfte sind als Teil der Entwicklungsumwelt des Kindes mit den frühen Affekten und (Selbst-)Regulationsaufgaben des Kindes involviert. Diagnosen bringen vermeintliche Entlastung, bieten jedoch für den Alltag der Fachkräfte und das Verstehen der jungen Menschen meist nur unzureichende Erklärungsmodelle und Hilfestellungen. Im pädagogischen Alltag sind es die Fachkräfte, die darauf Antworten finden müssen, den komplexer werdenden An- und Herausforderungen begegnen müssen und häufig an die Grenzen der Belastbarkeit geraten.

Um sich einem angemessenen Umgang und Interventionsmöglichkeiten zu nähern, ist die Mentalisierierungstheorie und die damit verbundene psychoanalytische Entwicklungstheorie der Rahmen, in dem ein solches Verstehen erfolgen.

 

Mentalisieren: Was ist das?

Mentalisieren ist die Fähigkeit, dem eigenen und dem Verhalten anderer einen Sinn zuzuschreiben, indem mentale Zustände unterstellt werden, die dem Verhalten zugrunde liegen. Es ist ein Modell des Verstehens, das es ermöglicht, ein besseres Verständnis der Gefühls- und Gedankenwelt des Kindes zu erlangen. Dies hilft, vertrauensvolle und stabile Beziehungen innerhalb der Bezugssysteme zu verstehen, zu halten und zu entwickeln. Kinder haben so die Chance auf eine möglichst sichere Bindung und psychische Gesundheit. Die Mentalisierungsfähigkeit ist auch ein zentraler Bestandteil von Bezugssystemen und droht bei zunehmender Belastung zusammenzubrechen.

Erkenntnisse aus Praxis und Forschung zeigen, dass die Fähigkeit zu mentalisieren in der Beziehung zu einem mentalisierenden Gegenüber gestärkt und (wieder) aufgebaut werden kann. An dieser Stelle setzt das Grundlagenseminar Mentalisierungsbasiertes Verstehen im Feld der frühen Kindheit. Zum Zusammenhang von Entwicklungsaufgaben, Verhaltensauffälligkeiten und pädagogischen Interventionen an. Neben dem Verstehen der kindlichen Entwicklung und darin enthaltenen Herausforderungen, die sich in aggressivem, destruktivem, angepasstem Verhalten äußern, geht es uns um die Stärkung psychischer Gesundheit und Resilienz für das Hefler:innensystem. Das heißt um die Frage von psychischer Gesundheit, Resilienz und damit verbunden einem guten Umgang mit den steigenden Herausforderungen der Arbeitswelt.

 

Ziele des zweitägigen Seminars

In dem Seminar wird den Teilnehmern:innen mit der Mentalisierungstheorie ein Konzept vorgestellt, mit dem wir den von Krisen geprägten Herausforderungen begegnen können. Mit dem Konzept des Mentalisierens und seiner Relevanz für die Arbeit im Feld der frühen Kindheit, zu denen auch die Arbeit mit den Bezugspersonen des Kindes gehört, stellen wir einen Rahmen zur Verfügung, das intensive Fallarbeit mit einem fundierten, klar aufbereiten theoretischen Rahmen verbindet.  Ziel ist es, ein übergreifendes Verständnis für die frühkindliche Entwicklung, das Verstehen der eigenen Affekte und praxisnahe Interventionen mithilfe des Mentalisierungsansatzes zu schaffen.

Dabei wird zunächst ein Einblick in das theoretische Gebilde der Mentalisierungstheorie vermittelt: Was ist Mentalisieren? Wo kommt es her? Welche Bedeutung hat es für den pädagogischen Alltag? Welche Formen gibt es und was unterscheidet reifes von unreifem Mentalisieren?

Es geht um die Vermittlung von Fachwissen als Grundlage für die weitere aktive Fallarbeit, sowie um das Finden einer gemeinsamen Sprache. Durch die Arbeit mit eigenem Fallmaterial und die Arbeit am Videomaterial sollen Mentalisierungsprozesse gefördert und die Fähigkeit zu Mentalisieren gestärkt werden. Neben der Förderung der Mentalisierungsfähigkeit innerhalb der Gruppe werden anhand des Fallmaterials Interventionen geübt und ein Verständnis vermittelt, welche Auswirkungen Stress und Trauma auf die Mentalisierungsfähigkeit haben und wie wir diesen begegnen können.

 

Referenten: Jan Stohrer: M.A. Psychosoziale Beratung und Recht. Fachberater für Psychotraumatologie. Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut i.A.

Pascal Ludwig: M.A. Pädagogik, Philosophie und Soziologie. Traumapädagoge und traumazentrierter Fachberater. Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut i.A.

Kosten:          300,00 Euro (inkl. Mittagessen)

 

Uhrzeiten:    jeweils 10-17 Uhr

Bei Rücktritt (s. allgemeine Bedingungen)  wird eine Bearbeitungsgebühr von 60,00 Euro einbehalten bzw. in Rechnung gestellt

 

BITTE DENKEN SIE BEI DER ANMELDUNG AN DIE ANGABE DER KORREKTEN RECHNUNGSANSCHRIFT!!!!

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Die Veranstaltung ist ausgebucht.